Zum mittlerweile vierten Mal hatte der Budokan Saal e.V. die Ehre, das VAK-Budo-Sai (früher Bundeslehrgang) auszurichten. Angesichts der hohen Temperaturen zur Sommerzeit
und kleinerer Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Hotels und anderen Unterbringungsmöglichkeiten peilte man schließlich das letzte Märzwochenende als Termin an.
Das passte aber insgesamt gut, ist das Gründungsdatum des Budokan Saal e.V. doch der 1. April 1983, also genau eine Woche später und - 40 Jahre früher!

Insgesamt folgten beeindruckende 109 Budoka der Einladung ins beschauliche Saal – die Teilnehmer kamen aus ganz Deutschland, der Schweiz und Italien. Nach einigen
Worten der Begrüßung durch die Vorstandschaft des VAK e.V. Wolfgang Wimmer und Thomas Moser sowie den ersten Bürgermeister von Teugn, Manfred Jackermeier, und den
zweiten Bürgermeister von Saal, Matthias Rieger, nutzte man die Gelegenheit, um langjährige Budoka für ihre Leistungen und ihr Engagement in Verein und Verband zu
ehren und ihren Budoweg zu würdigen:
- Alfred Schulz – Godan Karate-Do und Renshi Karate-Do
- Alexander Franke – Godan Karate-Do und Renshi Karate-Do
- Norber Röhrl – Yondan Aikido
- Marcus Hillinger - Dooshi Karate-Do
- Andrea Cuzzani - Yondan Aikido
- Giorgio Pizzi - Sandan Aikido
- Stefano Bonini - Sandan Aikido
- Giacomo Bortolotti - Sandan Aikido
- Salvatore Maurizio Colletti - Nidan Aikido
- Roberto Asunis - Nidan Aikido
Bei den 6 letztgenannten erfolgte die Überreichung der Urkunden nach deren Prüfungen in Italien bei Hanshi Paterna.

Auf insgesamt drei Trainingsflächen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, den gesamten Samstag sowie Sonntag bis zur Mittagszeit unter den einzelnen Referenten zu trainieren.
Dank der großartigen Verpflegung (laut Mike Brauer „die besten Leberkäsesemmeln der Welt“) und den kurzen Pausen zwischen den Einheiten (auch durch Kaffee und einem
großartigen Kuchenbuffet) waren alle Teilnehmer stets energiegeladen, gut gelaunt und voller Vorfreude auf die vielseitigen Trainingseinheiten. Dieses Jahr hatten die
Budoka die Chance bei den folgenden Referenten in diesen Kampfkünsten zu trainieren:
- Rudolf Gabert für Ido / Tanto-Jitsu
- Wolfgang Wimmer für Iaido
- Thomas Moser für Aikido / Aiki-Jitsu / Karate-Do
- Pietro Paterna (Italien) für Aikido
- Michael Brauer für Hanbo-Jitsu
- Beate Brauer für Yoga
- Norman Goly für Kyoshu-Jitsu
- Kai-Uwe Kunz für Kobudo
- Michael Fromm für Jiu-Jitsu
- Norbert Röhrl für Aikido / Aiki-Jitsu
- Michael Schwindel für Aikido / Karate-Do
- Josef Holzmann für Ido

Die besondere Herausforderung eines Lehrgangs – sowohl die Bedürfnisse Erfahrener als auch Unerfahrener in den verschiedenen Budokünsten zufriedenzustellen – meisterten die
Referenten auf unnachahmliche Weise. So begaben sich die Budoka gerne heraus aus der Komfortzone des heimischen Dojos und der „Lieblingskampfkunst“ und sammelten auch in bisher
unbekannten Gefilden wertvolle Erfahrungen.
Zum Ende des ersten Trainingstages, der die Teilnehmer erschöpft, aber zufrieden zurückließ, bedankte sich der Vorstand des VAk e.V. für den gelungenen ersten Tag. Nun jedoch
legten die Budoka statt weißem Gi und Hakama traditionell Anzug und Abendkleid an und machten sich auf den Weg zum festlichen Dinner zum Landgasthof Schneider in Buch. Nach
einem reichhaltigen und leckeren Buffet, bei welchem kein Wunsch offen blieb, ging man zu einem kurzen organisatorischen Teil über – folgende Personen (und Vereine) wurden hierbei ausgezeichnet:
- 20 Jahre - Samurai Shotokan Karate Dojo Krefeld e.V.
- 25 Jahre - Budo Club "Die Orcas" Epfenbach u n d Shiratsuru Ryu
- 40 Jahre - Budokan Saal
Für die nunmehr 20 Jahre Zugehörigkeit zum VAK wurden Seishin Shintai Kyokai Kampfkunstdojo Stade und SC Bayer05 Uerdingen geehrt. Weiterhin wurden Budoka für deren Zugehörigkeit
zum VAK mit der Bronzenen bzw. Silbernen Ehrennadel des Verbandes ausgezeichnet.
Für Budojubilare gab es neben einer Urkunde auch einen Ehrenpreis, diesen erhielten:
- für 40 Jahre - Georg Triebels, Wolfgang Wimmer, Sebastian Triestram
- 50 Jahre - Ulrich Herbertz, Pietro Paterna
- 55 Jahre - Siegfried Baier und Reiner Brauhardt

Angesichts der Zeitumstellung, die genau auf die Nacht von Samstag zu Sonntag fiel, entschied so mancher Budoka, sich etwas früher in die Federn zu legen; andere wiederum
genossen die Gespräche bis spät in die Nacht hinein, umsorgt von den rührigen Mitarbeitern des Landgasthofes mit etlichen Spezialitäten.
Trotzdem schafften es alle (und wenn nicht, dann konnten sie es gut verbergen 😊 zum Trainingsbeginn um 9:45 Uhr. Der Sonntag wartete wiederum mit zwei Besonderheiten auf:
Einerseits bot er den Kindern aus den Trainingsgruppen des Budokan Saal die Gelegenheit, in vier 25-minütigen Trainingseinheiten unter den erfahrenen Referenten zu trainieren.
Andererseits markierte er den Beginn einer hoffentlich lang andauernden Tradition: Die Community-Mat. Zum ersten Mal im Rahmen eines Budo-Sai erhielt die „nächste Generation“ an
Budoka (dieses Mal vom Bushidokai in Meitingen) die Möglichkeit, ihr eigenes Trainingsprogramm zu präsentieren und dieses gemeinsam mit den Teilnehmern des Lehrgangs zu trainieren.

Und ehe man sich versah, neigte sich der Lehrgang auch schon dem Ende zu. Zum Abschluss zeigten die Budoka aus Saal gemeinsam mit den Kindern im Zuge der Osame-no-Gi die
Kata „Heian Shodan“ und man verabschiedete sich anschließend um 13:05 Uhr von den alten und hoffentlich vielen, neuen Freunden. Großen Applaus erhielten die Organisatoren und alle
Helfer des Budokan Saal e.V., die unentwegt und unaufgeregt für eine reibungslosen Ablauf gesorgt hatten. Die Verbandsvorsitzenden bedankten sich ein letztes Mal für die rege
Teilnahme am Lehrgang und für großartige, gemeinsame Momente – auf ein baldiges Wiedersehen im Oktober und nächstes Jahr bei der Budo-Sai in Bologna!

Text: Julian Pitsch
Bilder: VAK e.V. |